Gelungener Abschluss der SV-Reihe für Frauen

Veröffentlicht von raikmazurek am

Mit dem dritten Modul endete unsere dreiteilige Serie zur Selbstverteidigung speziell für Frauen am Samstag – doch nicht ganz. SV-Referent Frank Lambrecht plant noch in diesem Jahr ein Best-Of für alle, die noch nicht genug haben oder deren Interesse erst jetzt geweckt wurde.

Um aus der Opferrolle zu schlüpfen, reicht das Erlernen von Techniken zur Selbstverteidigung für Frauen meist nicht aus. Deshalb gehören mentale Übungen dazu, um in einer gefährlichen Situation nicht so schnell in Panik und dadurch in unkontrolliertes Handeln zu verfallen.

Routiniert handeln bevor sich der Verstand in einer unerwarteten Notsituation abschaltet! Für die Selbstbehauptung und Selbstsicherheit der Frau haben wir uns auf ausgesuchte, effektive und leicht erlernbare Techniken konzentriert. An den Trainingsgeräten wie Schlagpolstern und Handpratzen konnten die Teilnehmerinnen maximale Kraft einsetzen. Schutzausrüstung, wie Schutzweste, Kopf- und Handschutz erlaubten ebenfalls ein intensives Training.

Mit dem Frauen Selbstverteidigungsmodul III geht die Serie des NJV zunächst für 2023 zu Ende. Bevor es am 18.11.23 heißt: „The Best Of Module I bis III“.
Natürlich können wir auch einen weiteren frauenspezifischen Kurs in diesem Jahr durchführen, wenn die Voraussetzungen wie Ausrichter, Ort und Termin gefunden werden. Es wurde der Wunsch geäußert, dass im nächsten Jahr die Inhalte der Module erneut angeboten werden. Interesse, ausrichtender Verein zu sein, haben unsere Frauen vom Judo-Club Weyhe, die zu jedem Modul extra von Bremen nach Hannover gereist kamen. Das Women Self Defence Team mit Lena, Natascha und Harriet um unseren SV-Referenten Frank Lambrecht ist sehr angetan von der Idee und wäre gerne wieder dabei.

Im Fokus Modul III standen unterschiedliche Bedrohungsszenarien, z.B. am Auto in der Tiefgarage: Überfall von hinten mit einem heftigen Würgeangriff mit dem Unterarm. Übergriffigkeit beim Joggen, in den Haaren ziehen oder es kommt zu einer Tätlichkeit durch einen Angreifer. Richtig spannend war es auch, sich gegen zwei Angreifer zu wehren oder zu zweit gegen eine größere aggressive Gruppe durchzusetzen. Auch zu der Frage „was macht Nothilfe aus?“ wurden konkrete Beispiele besprochen und das richtige und notwendige, couragierte Verhalten besprochen ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

Als Dummy hat sich Frank Lambrecht selbst mit der notwendigen Schutzausrüstung den Frauen gestellt, was diese auch reichlich und intensiv nutzten. Jedoch stand das Seminar unter dem Motto: „Never ever give up“, die Intensität bei der durchzuführenden Verteidigung sollte sich in einem höheren Pulsbereich befinden als im normalen Techniktraining.

„Tagesziel zu 100% erreicht kann ich nur sagen“, sagt Lambrecht zufrieden. Judo-unspezifisch aber realistisch bei Straßenangriffen ist der gewalttätige Übergriff mit Schlägen oder Tritten. Deswegen gab es ein wenig Sparring mit richtigen Boxhandschuhen. Zur Stärkung der Mentalität und des Selbstbewusstseins wurden auch 2 cm starke Bretter von den Teilnehmerinnen durchgeschlagen! Wir haben bewusst geübt, dass wir uns bei einem Schlag oder Tritt, der trifft, nicht unbedingt reflexartig wegducken und der Täter sich somit weiter seinen Aggressionen hingeben kann. Im Gegenteil:  wir sind bereit, soweit Flucht und Hilfe holen nicht möglich ist, entsprechende Verteidigungs- oder Angriffstechniken einzusetzen.

„Wenn ich etwas will und das Ziel fest vor Augen habe, schaffe ich das!“ Ein 2cm starkes Holzbrett durchzuschlagen, war eine großartige Erfahrung für die Teilnehmerinnen und steht auf der Wunschliste für den 18.11.23 ganz oben. Wie sagte Jenny: „Hätte mir heute Morgen jemand erzählt, ich würde so ein Brett am Nachmittag durchschlagen, ich hätte es nicht geglaubt.“

Danke an den PSV Hannover mit Mirja Henrici und Karl-Heinz Steingräber, dass wir wieder ins Dojo an der Tannerbergallee durften. Wir haben uns alle sehr wohl bei euch gefühlt

Text: Frank Lambrecht
Redaktionelle Bearbeitung: NJV