Judo-SV im Graduierungssystem

Veröffentlicht von raikmazurek am

Judo Selbstverteidigung quer durch die Prüfungsanforderungen vom Kyu bis zum Dan war das Thema des SV-Lehrgangs am 06.05.2023. Natürlich soll die Verteidigung bei der Judo-SV realitätsnah sein und i.d.R. in Verbindung mit einer spezifischen Judotechnik erfolgen. Aufgabe war es, effektive Techniken einzusetzen und während der Abwehr das Umfeld bewusst wahrzunehmen. Denn es kann natürlich sein, dass weitere Täter*innen dem/der abgewehrten Angreifer*in zur Hilfe kommen.

Es gibt im Rahmen des neuen DJB-Graduierungssystems noch keine neuen Prüfungsanforderungen. So konnte sich unser NJV Referent Frank Lambrecht nur auf das Bekannte stützen, aber letztlich bleiben Angriffe und Verteidigungen gleich. Es wird lediglich eine andere „Gewichtung“ in den einzelnen Gürtelstufen geben. Diese Ansicht konnte auch Karl-Heinz Steingräber 6. Dan, selbst Judo-SV-Trainer, der schon zahlreiche SV-Prüfungen abgenommen hat, teilen. Sobald wir eine offizielle neue Prüfungsrichtlinie vom DJB erhalten, werden wir zeitnah zu einem Multiplikatoren-Seminar einladen, versprach Frank.

Zunächst stand ein kleines Aufwärmen mit Koordinations-Übungen mit Armen und Händen an, gefolgt von Übungen zur Abwehr von Schlägen mit dem Kurzstock. In einem 5-Minuten-Drill mussten sich die Teilnehmenden gegen Speedsticks passiv verteidigen und auf Kommando unmittelbar einen Wurf als Abwehr durchführen. Der Angreifer musste am Boden kurz fixiert werden. Nach diesem Start ging es dann an die Verteidigung von verschiedenen Angriffen aus unterschiedlichen Gürtelstufen. Insgesamt mussten sechs effektive Verteidigungsstrategien aus den Bereichen Festhalte- und Umklammerungsgriffe, Schlagtechniken sowie gegen Stockangriffe trainiert werden. Nach intensiven Übungen wurde der individuelle Stresslevel dadurch erhöht, dass die erarbeiteten Techniken paarweise in der Mattenmitte demonstriert wurden. Als Fazit des intensiven Lehrgangs konnten wir feststellen, dass ein Angriff auf der Straße sehr wohl mit einer Judotechnik, idealerweise in Verbindung mit einer spezifischen SV-Technik, zum Erfolg führt. Der Dank gilt natürlich allen Teilnehmenden, die so intensiv trainierten und ihre eigenen Ansichten und Erfahrungen für alle einbrachten, was eine deutliche Bereicherung war. Danke dem ausrichtenden Verein PSV Hannover mit Mirja und Karl Heinz und Jürgen, der Frank während des Lehrgangs unterstützte.

Einen Folgelehrgang soll es ebenfalls geben. Für 2024 ist ggf. ein Lehrgang in Nordhorn geplant. Die Modalitäten im Verein des Nordhorner Judoclub werden bereits geklärt. So können wir das Thema Judo Selbstverteidigung flächendeckend in Niedersachsen anbieten. Gerne nehmen wir weitere interessierte Ausrichter in unseren Planungen auf.

Text: Frank Lambrecht